Wer die Werkstatt des Niederländischen Tuners Bert van Essen in Noordwolde in der Provinz Friesland betritt, dem fällt als erstes ein bis unter die Decke reichender Ständer mit 16 darauf befestigten Bahnmotoren auf. Dieses Prinzip ist platzsparend und ersetzt ein komplettes Wandregal erklärt der Hausherr auf meinen erstaunten Blick. Da das ganze noch drehbar ist, können jederzeit ohne große Mühe einzelne Motoren zur Bearbeitung herunter genommen werden. Auch sonst herrscht in der geräumigen, erst vor ein paar Jahren in Eigenregie neu erbauten Werkstatt absolute Sauberkeit und Ordnung. Alles liegt griffbereit an seinen Platz und ist sofort einsatzbereit. In einer Ecke befindet sich der selbstgebaute Motorenprüfstand mit fest integrierter GG-Kupplung und vorn offener Motorhalterung die einen schnellen Austausch der zu testenden Motoren erlaubt. Von einem Nebenraum aus können über Seilzüge Gasstellung, Kraftstoffzufuhr und Zündung verändert werden. Die ermittelten Leistungskurven werden auf einen Monitor angezeigt während das Motorverhalten durch eine Scheibe beobachtet werden kann. Im Obergeschoß befindet sich das Konstruktionsbüro wo der Tuner mittels eines CAD Programms neue Tuningteile entwirft die dann auf der Computergesteuerten CNC Fräse ausgeschnitten werden. Auch ein großer Tisch mit Stühlen an dem Verkaufsgespräche mit den Kunden geführt werden können, befindet sich hier. Ehefrau Menke, die für die Buchführung und Rechnungserstellung verantwortlich ist, hat hier ebenfalls ihren Platz. Sie ist ebenfalls vom Bahnsportvirus infiziert und bringt deshalb das nötige Verständnis für das Werken ihres Mannes auf. Sie ist schlieslich die Schwester von Theo Pijper einem der erfolgreichsten niederländischen Bahnfahrer. Da Bert das ganze als Nebenerwerb betreibt, beträgt sein Arbeitstag in der Regel 14-16 Stunden wobei er an den Rennwochenenden ebenfalls noch unterwegs ist. Der “Selfmademan” plant, entwirft und baut schlieslich alles selbst, wobei er seine Aktivitäten nicht nur auf das Motorentuning beschränkt. So entstand nicht nur das Werkstattgebäude in Eigenregie sondern auch das Neue Wohngebäude, dessen Grundplatte bereits fertig ist, entsteht in Eigenleistung. Bert van Essen betreibt bereits seit 1993 Motortuning und zählt mittlerweile zu den gefragtesten Leuten in der Tuningszene, denn seine Erfolge haben sich in der Branche herumgesprochen. Und die können sich durchaus sehen lassen, ob Theo Pijper, Dirk Fabriek, die Tressarrieu Brüder oder Seitenwagen Multichampion Tommy Kunert sie alle erzielten ihre jüngsten Erfolge mit BVE getunten Motoren. Und es sollen noch mehr werden, wozu unter anderen auch ein von ihm selbst neu entwickelter Motor beitragen soll.
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