Bellini “Viper” Motor

Als 2019 bei verschiedenen Trainings und Langbahnrennen in Deutschland  ein neuer Bahnmotor auftauchte, wußten selbst die meißten Fachleute nicht woher dieser stammte. Er  kommt aus Italien und wurde in der Motorenschmiede von Marco Bellini aus Grancona, einem kleinen Ort in der Provinz Vincenza in Nordostitalien, hergestellt. Marco Bellini war früher selbst ein bekannter Speedwayfahrer und ist der Sohn von Paolo Bellini, der in der Vergangenheit bereits eine ganze Reihe von Bahnmotoren gebaut hat. Sein letztes Projekt,  bevor er 2010 starb, war der GPT 754 C, ein Doppelnocker Motor bei dem der Nockenwellenantrieb nur über Zahnräder erfolgte.

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Der Neue Motor trägt den Namen “Viper “ welcher wohl der Vorliebe des Firmenchefs für Reptilien entsprungen sein dürfte. Entworfen wurde er von  Dario Ambrosini, der auch schon als Ingenieur beim Konkurrenten GM tätig war. Mit Hilfe eines 3D-CAD  Programms entstand ein völlig neuer, moderner Bahnmotor in dem Marco Bellini alle seine Erkenntnisse als aktiver Fahrer, einschlieslich der Erfahrungen seines Vaters mit dem BELLINI GPT 754,  einbrachte. Umgesetzt wurde das Ganze dann durch den Werkzeugmaschinen Spezialisten Fabio Toniolo, dem dabei Meistertuner Otto Lantenhammer beratend zur Seite stand.


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Es handelt sich hier um einen Vierventil Motor mit SOHC Steuerung dessen Nockenwelle mittelns Rollenkette direkt von der Kurbelwelle aus angetrieben wird. Der Motor ist in zwei Ausführungen erhältlich, einmal für Speedway mit 150 mm Pleuel und schwerer Kurbelwelle , sowie als Lang/ Grasbahn Ausführung mit 140 mm Pleuel und leichterem Schwungrad. Der Kolbendurchmesser beträgt bei beiden Ausführungen 92 mm bei einem Hub von 75 mm, was einem Modernen Kurzhub Motor entspricht. Der Ölkreislauf verfügt über eine auswechselbare Filterpatrone die von außen gut zugänglich ist.  Zwei einzelne Kipphebelwellen, die über Rollenabnehmer von der darunterliegenden Nockenwelle betätigt werden,  öffnen die jeweils zwei Ein,- und Auslaßventile. Die Kipphebel sind hier nicht gegabelt sondern einzeln, fest auf der Kipphebelwelle angebracht. Die Einstellung des Ventilspiels erfolgt klassisch über Einstellschraube mit Kontermutter. Zwischen den Kipphebelwellen liegt der Schacht für die Zündkerze, die hier nicht seitlich sondern mittig im Zylinderkopf  plaziert ist. Für den Zündfunken sorgt eine programmierbare Anlage des italienischen Herstellers SELETTRA.


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Die Öffnung für die Zündkerze befindet sich mittig im Zylinderkopf.

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Entwicklungsingenieur Dario Ambrosini (links) und Firmenchef Marco Bellini haben den Neuen Viper Motor, für einen Test, in die Langbahnmaschine von Jörg Tebbe  eingebaut.,

Der unbearbeitete Rohling des Kurbelgehäuses mit eingegossenen “Viper” Schriftzug.


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Eine Langbahnmaschine und ein Speedwaybike , mit neuem Viper Motor, stehen Einsatzbereit in der Werkstatt. Als Testfahrer für die Langbahn stellten sich Massimo Mora, Jörg Tebbe und Julian Bielmeier zur Verfügung, während Paco Castagna das Neue Aggregat auf der Speedwaybahn einsetzte.


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Wer auch einmal den Neuen Bellini Viper Motor testen möchte, kann sich unter den links stehenden Kontaktmöglichkeiten direkt an den Hersteller wenden.


( Die angegebene Webseite www.belliniracing.com steht momentan nicht zur Verfügung)

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