Polak BMW-Schwenker Gespann

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Polak-Müller

Gespannbesitzer:
 Ernst Müller

Anlässlich des Finales zur Deutschen Langbahnmeisterschaft 2009 in Mühldorf a. Inn hatte der Club einige Oldie- fahrer mit ihren BMW- Gespannen eingeladen. Unter ihnen so bekannte Fahrer wie Peter Knott aus Bad Tölz, der an diesen Tag seinen 70. Geburtstag feierte. Aber auch ein Schwenkergespann mit be- sonderer Vergangenheit war erstmals wieder in der Öffentlichkeit zu sehen, nämlich das Gespann der Stamhammer Brüder Franz und Hans Polak. Zwar sind beide Brüder mittlerweile verstorben, doch das Gespann ist in einem Topzustand


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Das 1959 gebaute BMW-Schwenkergespann mit 500cm und  Vierganggetriebe.Der gesamte Rahmen war ein Eigenbau der Brüder Polak, nur die Vordergabel stammte von BMW. Rechts: Spektakulär wie immer, die Gebrüder Polak bei voller Kurvenfahrt.

Die Brüder Hans- und Franz Polak aus Stammham galten als besonders draufgängerisch und wagemutig und waren deshalb bei den Zuschauern sehr beliebt. Aber genau dieser Wagemut kostete an Himmelfahrt 1970 beim Sandbahnrennen um die Deutsche Meisterschaft in Herxheim Beifahrer Franz Polak das Leben. An zweiter Stelle liegend riskierten sie in der letzten Kurve, ca. 120m vor dem Ziel alles und kamen dabei zu Sturz. Beifahrer Franz Polak wurde aus dem Gespann geschleudert und von einem nachfolgenden Gespann erfasst, wobei er tödliche Verletzungen erlitt. Der 1938 geborene Frank Polak hinterlies eine junge Frau und zwei minderjährige Kinder. Sein Bruder Hans wollte das Gespann danach nicht mehr sehen und verkaufte es an Ernst Müller aus Passau der es erst in den letzten Jahren restaurierte und 2009 in Mühldorf mit Beifahrerin Astrid Sieglinger einige Runden um die Bahn bewegte. Alles ist noch so erhalten wie es die Brüder Polak hinterließen, sogar die Fahrernamen sind noch auf den hinteren Schutzblech zu lesen. Das Schwenkerlenkrad allerdings ist blockiert, weil das Gespann sonst in Deutschland nicht mehr bewegt werden dürfte.

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Brosche BMW-Gespann

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Zahlreiche Beulen in den Schutzblechen zeugen von hartem Renneinsatz

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Dieses besondere BMW-Gespann von 1954 nennt der Bad Segeberger Vetera- nensammler Hubert Brosche sein eigen. Gebaut wurde es aber vom Rendsburger Kfz- Meister Helmuth Pahl, der 1951 seine Gespannfahrerkarriere auf einer Zündapp KS 600 begann. Da nach dem Krieg erschwingliches Material knapp war, wurde das meisste eben selbst hergestellt bzw. so verändert bis es für den jeweiligen Einsatzzweck tauglich wurde. So stammt der Rahmen von einer BMW R 50 an dem ein Seitenwagen aus Zündapp und Steib Teilen angebracht wurde. Der 750 ccm Boxermoter wurde einem BMW R 75 Wehrmachtsgespann entnommen und erwies sich nicht nur als sehr robust sondern auch als besonders tuningfreundlich. So konnte Pahl die Leistung immerhin auf mindestens 26 PS bei 4000/min. steigern.Der Kraftstoff wird dem Motor durch zwei AMAL- Vergaser mit Seitenkammern zugeführt.
Da sich das Original BMW R75 Getriebe als wenig renntauglich erwies, wurde es kurzerhand gegen ein Zündapp KS 601 Getriebe ausgetauscht. Da dieses aber nicht einfach an den BMW-Motor angeflanscht werden konnte, musste eine Zwischenplatte aus Stahl angefertigt werden in dem die Befestigungsschrauben des Zündapp Getriebes ihren Halt finden. Leider war die Drehrichtung der Ausgangswelle des Zündapp Getriebes genau entgegensetzt der des BMW Getriebes so das Pahl gezwungen war den Eingang des Hinterachsantriebs abzuschneiden und anders herum wieder anzuschweißen. Die Kraftübertragung zum Hinterrad erfolgt, wie bei BMW üblich, über Kardanwelle.
Die Vorderradgabel und die dazugehörigen Kotflügel stammen aus einer BMW R 51/3 .
Helmuth Pahl konnte mit diesem Gespann bei 21 Rennen immerhin 20 mal als erster die Zielflagge sehen.Als 1958 der Hubraum auf 500ccm beschränkt wurde, beendete Helmuth Pahl seine Karriere.


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Hubert Brosche und Sohn am Vorstart in Schwarme

Das BMW-Gespann auf der Grasbahn in Schwarme 2008

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