Dieses besondere BMW-Gespann von 1954 nennt der Bad Segeberger Vetera- nensammler Hubert Brosche sein eigen. Gebaut wurde es aber vom Rendsburger Kfz- Meister Helmuth Pahl, der 1951 seine Gespannfahrerkarriere auf einer Zündapp KS 600 begann. Da nach dem Krieg erschwingliches Material knapp war, wurde das meisste eben selbst hergestellt bzw. so verändert bis es für den jeweiligen Einsatzzweck tauglich wurde. So stammt der Rahmen von einer BMW R 50 an dem ein Seitenwagen aus Zündapp und Steib Teilen angebracht wurde. Der 750 ccm Boxermoter wurde einem BMW R 75 Wehrmachtsgespann entnommen und erwies sich nicht nur als sehr robust sondern auch als besonders tuningfreundlich. So konnte Pahl die Leistung immerhin auf mindestens 26 PS bei 4000/min. steigern.Der Kraftstoff wird dem Motor durch zwei AMAL- Vergaser mit Seitenkammern zugeführt. Da sich das Original BMW R75 Getriebe als wenig renntauglich erwies, wurde es kurzerhand gegen ein Zündapp KS 601 Getriebe ausgetauscht. Da dieses aber nicht einfach an den BMW-Motor angeflanscht werden konnte, musste eine Zwischenplatte aus Stahl angefertigt werden in dem die Befestigungsschrauben des Zündapp Getriebes ihren Halt finden. Leider war die Drehrichtung der Ausgangswelle des Zündapp Getriebes genau entgegensetzt der des BMW Getriebes so das Pahl gezwungen war den Eingang des Hinterachsantriebs abzuschneiden und anders herum wieder anzuschweißen. Die Kraftübertragung zum Hinterrad erfolgt, wie bei BMW üblich, über Kardanwelle. Die Vorderradgabel und die dazugehörigen Kotflügel stammen aus einer BMW R 51/3 . Helmuth Pahl konnte mit diesem Gespann bei 21 Rennen immerhin 20 mal als erster die Zielflagge sehen.Als 1958 der Hubraum auf 500ccm beschränkt wurde, beendete Helmuth Pahl seine Karriere.
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