DUNELT

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Dunelt-Emblem-1

Die Firma DUNELT baute ihre ersten Motorräder im Jahre 1919 nachdem man sich vorher auf Stahlbau spezialisiert hatte. Der Firmenname setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der beiden Inhaber Dunford und Elliot Ltd zusammen. Der Sitz der Firma war Birningham, wurde aber 1931 nach Sheffield verlegt, einer Stadt in der Grafschaft South Yorkshire.
Neben Motorrädern baute man auch Fahrräder die bis heute noch zahlreich auf den Straßen zu sehen sind. Bei den Motorrädern konzentrierte man sich hauptsächlich auf Gespanne, die mit Zweitakt- motoren mit speziell von Dunelt entwickelten Nasen- kolben ausgestattet waren .
Für das Dirt Track Modell,  welches ab 1929 angeboten wurde, bediente man sich eines Sturmey-Archer Ohv Motors mit 348 ccm Hubraum, der leicht nach vorn geneigt  eingebaut war.


Es handelt sich hier um einen Viertakt Zweiventil Two Port Motor bei dem der Auslaßkanal geteilt ist, so das jeweils links und rechts, im 45° Winkel, ein Auspuffrohr angeflanscht werden kann.Der Einlaßkanal befindet sich mittig im Zylinderkopf und versorgt den Motor über einen AMAL T.T. Vergaser mit Kraftstoff.  Der Übergang von den Stoßstangen zu den Kipphebelwellen  ist verkapselt, während die Ventile und Kipphebel völlig freiliegend sind. Die Ölversorgung geschieht über eine mechanische HAJOT Ölpumpe die über einen an der Sattelstütze befestigten Behälter gespeist wird.  Der Zündmagnet ist hinter dem Motor angeordnet und wird mittels Kette von der Kurbelwelle angetrieben. Die Leistung des Motors lag bei ca. 15 PS bei 4800 min., welche aber durch ein bereits vom Werk aus angebotenes Feintuning,  gegen 5£ Aufpreis, noch gesteigert werden konnte.

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Der Rahmen besteht aus hochwertigen  vernickelten Stahlrohren die an den Enden vermufft sind. Felgen und Vordergabel sind ebenfalls aus vernickeltem Stahl. Der Tank sitzt zwischen dem oberen Rahmendreieck und hat ein Fassungsvermögen von 1 Gallone was etwa 3,8 Liter entspricht.

Dunelt-Fork
Dunelt links

Interessant ist auch die von Dunelt verbaute Trapezgabel, im englischen auch Girder-Fork genannt, wobei der Radträger selbst starr ist und  sich in Höhe des Lenkkopfes an zwei drehbar gelagerten Querstreben abstützt. Mittig zwischen den Streben sitzt eine starke Stahlfeder. Durch die unterschiedliche Länge der Querstreben verringert sich beim einfedern der Radstand.
Als Schwingungs,- bzw. Lenkungsdämpfer fungierte (wie auf den Foto oben zu sehen) ein über Handrad einstellbarer Reibungs- dämpfer. 

Hier der 348 ccm Sturmey-Archer Motor von der linken Seite her gesehen. Gut zu erkennen ist das aus dem Zylinderkopf herausragende Einlaßventil. Auch die hier nicht montierte Zündkerze sitzt links seitlich im Zylinderkopf.  Der AMAL T.T. Vergaser mit 23,8 mm Durchmesser hat eine seitliche Schwimmerkammer und ist mit einem Luftfilter im Blechgehäuse versehen. Der Motor hat ein Bohrung / Hub Verhältnis von 71 x 88 mm und ist 6 : 1 verdichtet, also ein typisch englischer Langhuber. Die kurzen nach unten gebogenen Auspuffrohre verfügten über keinen Schalldämpfer. Die Primärkette von der Kurbelwelle zum Vorgelege (hier nicht montiert) lief in einem geschlossenen Kettenkasten.


Das hier vorgestellte Dirt Track Modell  von 1929 war das einzige jemals von Dunelt hergestellte Speedwaybike. Wieviel davon hergestellt wurden ist nicht bekannt, es dürften aber nicht mehr als 50 Stück gewesen. Dementsprechend schwer sind solche Bikes heute zu finden. Börje Eriksson aus Schweden war so nett mir diese Fotos einer in der Restauration befindlichen Dunelt zu schicken, wofür ich mich an dieser Stelle noch einmal bedanken möchte.


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