Peter Seaton´s F2 Speedwaybikes

Seaton

 Peter Seaton mit drei seiner F2 Bikes  mit BMW, Kawasaki und Honda Motor

Peter Seaton aus Adstock (Buckinghamshire) war in den 1960er und 70er Jahren aktiver Speedwayfahrer in der Britischen Liga unter anderen für Oxford, Kings-Lynn, Milton-Keynes und einigen anderen Clubs. Leider mußte er bereits 1971 seine aktive Laufbahn,  nach einem schlecht heilenden Armbruch, beenden. Dennoch blieb er dem Speedwaysport sein ganzes weiteres Leben treu indem er sich als Mechaniker, in der Maschinenabnahme und auch als Sponsor zahlreicher Junioren betätigte. Nach einer Amerikareise, bei der er auch einige der dort populären Flattrack Rennen besuchte, machte er sich Gedanken wie man auch in England den Speedwaysport im allgemeinen, attraktiver, aber vor allen für Einsteiger auch bezahlbar machen könnte. Also rief er ein Projekt ins Leben das sich F2 (Formel zwei) des Bahnsports nannte, indem er 450 ccm Motocross Motoren aller bekannten Hersteller in Speedway- fahrgestelle eingebaute. Mit Unterstützung des Fahrgestellbauers JHR und einiger anderer Sponsoren entstanden im Laufe der Zeit zehn Motorräder mit Motoren von BMW, SUZUKI, KTM, JAWA, KAWASAKI und HONDA. Durch ansprechend designte  Verkleidungen machen die Motorräder  auch äußerlich einen modernen Eindruck. Bei den Motoren handelt es sich ausschließlich um serienmäßige  450 ccm Motocross Triebwerke mit Standard Vergaser oder serienmäßiger Benzineinspritzung sowie Original Zündanlage. Die Rahmen stammen von JHR in Swadlingcote, der sie für das jeweilige Triebwerk modifizierte und auch die Motorplatten herstellt. Da es sich um flüssigkeitsgekühlte Motoren handelt wird außerdem ein Kühler mit zugehörigen Lüfter und eine Batterie benötigt. Die Motoren werden mit herkömmlichen Kraftstoff betrieben und haben daher einen wesentlich geringeren Verbrauch, weshalb der Tank kleiner und schmaler ausfallen kann.


F2-BMW

Dieses Motorrad hat einen Einzylinder BMW G 450 X Motor mit 4 Ventilen und zwei obenliegenden Nockenwellen. Die Leistung beträgt 52 PS bei 9000/min. Das Serienmäßige, im Motorgehäuse integrierte, Fünfganggetriebe wurde für den Betrieb auf der Speedwaybahn entsprechend modifiziert.


Seaton-Collage

Weitere F2 Speedwaybikes mit KTM, SUZUKI, KAWASAKI und JAWA Motor. KTM und Kawasaki bieten mittlerweile komplette Flattrack Motorräder an.


F2-double

Die SUZUKI mit RMZ 450 Motor ohne Verkleidung und mit Wasserkühler

Je nach Platzangebot wurde der Kraftstofftank dementsprechend angepasst


F2-Rider

Bradley Wilson-Dean testet hier die KAWASAKI auf der Bahn in Petersborough im April 2020.

Keine Probleme mit dem Handling der HONDA hat hier der vierfache britische Flattrack Meister Adrian Collins. Er ist der Sohn des früheren Profis Les Collins


F2-EmblemSeit 2014 führte Seaton ein bis zweimal im Jahr sogenannte Practice Days durch, wobei bekannte Speedwayprofis die verschiedenen Bikes testeten und abstimmten. Darunter viele bekannte Namen wie Josh Grajczonik, Scott Nicholls , Joe Screen , Peter Collins u.s.w.. Sie alle waren waren nach einigen Runden Eingewöhnungszeit begeistert wie einfach das Handling der Maschinen trotz aufrecht eingebautem Motor ist. Hans Nielsen meinte zum Beispiel : Für die National oder Amateurliga sind dies die idealen Arbeitsgeräte, man braucht nur einmal tanken und kann danach unzählige Runden drehen ohne irgendeine Einstellung vornehmen zu müssen. Schade das die Clubs in Dänemark oder Polen sich nicht diese kostengünstigen Bikes zulegen um damit jugendlichen billige Trainingmöglichkeiten zu bieten. Durch die bekannten Namen der Motorräder wäre es sicher einfacher Sponsoren zu finden, zumal sich z.B. ein Ortsansässiger HONDA Händler eher mit so einem Bike identifizieren kann als mit dem in der breiten Masse unbekannten Spezialmotoren von JAWA oder GM. Nach dem Einsatz schraubt man den Luftfilter ab, bläst ihn durch, reinigt die Maschine mit dem Hochdruckreiniger und kann sie bis zum nächsten Einsatz in den Schuppen stellen, das wars.
Für die zweite Jahreshälfte 2020 hatten Barry Bishop, Promoter auf der Isle of the Wight, und Mark Phillips in Plymouth F2 Rennen geplant um sein Potenzial zu demonstrieren, bis der Ausbruch von Covid-19 alle Rennaktivitäten zum erliegen brachte. Ebenso traurig ist die Meldung das Initiator Peter Seaton  Anfang November 2020 im Alter von 77 Jahren plötzlich verstorben ist. Bleibt zu hoffen das sein Sohn Kevin das Werk seines Vaters weiterführt und die Initiative jetzt nicht zum erliegen kommt.

Infos über F2-Spreedway finden Sie unter : http://f2speedway.com/


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