Im Juni 1930 brachte Norton erstmals eine eigene Speedwaymaschine auf dem Markt. Der abgewandelte ES 2 Motor hatte ein Bohrung/ Hub Verhältnis von 79 x 100 mm und kam so auf einen Hubraum von 490 ccm. Obwohl die Maschine vom Aufbau her den Standartversionen sehr ähnlich sah, hatte sie doch einige Besonderheiten zu bieten. So war sie trotz ihres hohen Verdichtungsverhältnisses von 10 :1 in allen Drehzahl- und Geschwindigkeitsbereichen völlig vibrationsfrei. Möglich wurde dies durch einen von Norton speziell für Methanolmotoren entwickelten Kolben aus einer besonderen Legierung. Beim Kauf wurde ein Standard Ersatzkolben mit Wellworthy Ringen, für Benzinbetrieb, mitgeliefert. Der Zweiventil OHV Motor hatte zwei einzelne Auslaßkanäle (Twinports) so das die Maschine mit zwei einzelnen Auspuffrohren versehen war. Die Kurbelwelle wurde an beiden Seiten durch doppelte Rollenlager geführt, welche durch eine aussenliegende mechanische Ölpumpe von Best & Loyd geschmiert wurden. Zusätzlich gab es noch eine Handpumpe mit der bereits vor dem Motorstart Öl zu den Kipphebeln gefördert werden konnte. Ungewöhnlich für damalige Verhältnisse war auch die Verkapselung der Kipphebel und die Abschirmung des Motors durch ein vor dem Zündmagnet angebrachtes Schmutzschild. Die Kraftstoffversorgung geschieht über einen AMAL- Vergaser mit doppelten Seitenkammern, der durch den mitgelieferten Düsensatz auch für Benzinbetrieb umgebaut werden konnte. Über einem Einstellhebel am Lenker konnte die Zündung des LUCAS- Magneten beim Start zurückgenommen und der Motor abgestellt werden. Beim serienmäßigen ES 2 Getriebe wurden die Zahnräder durch ein einfaches Vorgelege ersetzt. Der Rahmen bestand aus Stahlrohren mit 30 prozentigen Kohlenstoffanteil und war an den Verbindungsstellen gemufft. Die damals übliche Kniestütze war sowohl in der Höhe als auch in Längsrichtung verstellbar. Die Parallelogramm- gabel war mit einem Andre´ Lenkungsdämpfer versehen. Die Standardübersetzung betrug 8,75:1 , wobei das hintere Kettenrad 60 Zähne und das Kurbelwellenrad 17 Zähne aufwies. Alternativ standen noch Ritzel mit 18 und 16 Zähnen zur Verfügung, so das Übersetzungsverhältnisse von 8,75- 8,25 oder 9,2 möglich waren. Der Primärantrieb war mit einem Aludeckel geschützt, der auf dem oberen Foto von Hennie Kroezes Maschine allerdings nicht vorhanden ist.
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