Bernd Rosemeyer Zündapp

Rosemeyer-Zündapp

Mit dieser Zündapp Z 300 mit außenliegender Schwungscheibe und 3-Gang Handschaltung bestritt Rosemeyer sein ersten Grasbahnrennen


Rosemeyer-links

Die Z 300 verfügt über dem damals oft verwendeten Stecktank der zwischen den Rahmenrohren montiert wurde.


Rosemeyer-Zündapp-1

Der Meldebogen von Bernd Rosemeyer zum 3. Olden- burger Grasbahnrennen 1932


Technische Daten der Zündapp Z 300

Rahmen aus Profilstahl mit Stecktank
Baujahr          : 1928
Motor             : 1 Zylinder S 350 Zweitakt
Bohrung/Hub : 73 x 82,5 mm
Hubraum        : 345 ccm
Leistung          :  ca. 15 PS
Getriebe          : Klauengetriebe mit 3-Gang
                         Handschaltung
 

Rosemeyer-aufBikeEin für Grasbahnrennen um- gebautes Seriemotorrad war Ende der 1920er Jahre nichts besonderes. Doch die oben abgebildete Zündapp ist deshalb interessant, weil sie vom später weltbe- rühmten Rennfahrer Bernd Rosemeyer pilotiert wurde. Da den jüngeren Motor- sportfans  der Name Bernd Rosemeyer wenig sagen dürfte, möchte ich ihn hier einmal kurz vorstellen. Bernd Rosemeyer wurde 1909 in Lingen /Ems geboren und fiel in seiner Heimatstadt vor allen Dingen durch seine waghalsigen Kunststücke mit seinem Motorrad auf. Dieses sah auch der Oldenburger Zündapp und DKW Vertreter Georg Schwarting und baute ihm die oben zu sehende Zündapp Z 300 von 1928 für Grasbahnrennen um. Unter anderem bekam sie den stärkeren 345 ccm Motor der S 350 verpaßt, so das sie nun stattliche 15 PS leistete.  Mit dieser Maschine bestritt Rosemeyer dann im Alter von 22 Jahren am 5.Juni 1932  auf der Pferderennbahn in Ohmstede bei Oldenburg sein erstes Rennen. Neben Grasbahnrennen im Norddeutschen Raum bestritt Rosemeyer auch noch, wie damals üblich, alle Arten von Straßenrennen.  Noch im gleichen Jahr gewann er auf einer 500 ccm NSU das berühmte Strassenrennen am Schleizer Dreieck, welches er in den beiden folgenden Jahren ebenfalls gewann. Ab 1935 wurde er Werksfahrer bei der Auto- Union in Zwickau und stellte in der Folgezeit mehrere Geschwindigkeitsrekorde auf. Bereits 1936 gelang es ihm den Europameistertitel zu gewinnen was heute dem Formel 1 WM-Titel entspricht. Im Januar 1938 wollte er auf der Autobahn A5 zwischen Frankfurt und Darmstadt mit seinem Auto-Union Stromlinienfahrzeug einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord aufstellen, als ihm bei über 400 km/h eine Windböe erfaßte wodurch das Fahrzeug abhob und sich mehrmals überschlug. Rosemeyer, der aus dem Fahrzeug geschleudert wurde, war auf der Stelle tot. Der bis zur Aera Schumacher berühmteste Deutsche Rennfahrer wurde nur 28 Jahre alt, aber sein Ruhm hallt ihm bis heute nach. So steht in der Nähe der Unfallstelle an der Abfahrt Mörfelden-Walldorf ein Gedenkstein und in seiner Heimatstadt Lingen wurde eine Straße nach ihm benannt.
Die Zündapp mit der Bernd Rosemeyer seine ersten Rennen bestritt ist heute im Besitz des Autohauses Rosier in Oldenburg und wird von Albert Böttjers gepflegt. Sie diente dem Oldenburger Motorsportclub bis in den 50er Jahren als Trainingsmaschine und  ist hin und wieder auf Messen oder Oldtimer Ausstellungen zu sehen
.

<< zurück


Bahnsporttechnik-link