Der Name ROTRAX bildet sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Wörter Road und Track, was auf Deutsch soviel wie Straße und Bahn bedeutet. Die Firma , die 1920 von Bill Harwell in Southampton gegründet wurde, stellte, sehr leichte und hochwertige Rennräder für Straße und Gelände her. Harwell konnte mit seinem selbst hergestellten Rennrad , bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles, sogar die Bronzemedaille gewinnen. Zum Speedwaysport kam die Firma aber erst nach dem Krieg, als der frühere Fahrer Alec Jackson , der in London einen Speedway Service betrieb, auf der Suche nach einen Rahmen war in dem er seine JAP Motoren einbauen konnte. Jackson hatte nämlich 1951 die Baurechte für den JAP Speedwaymotor übernommen, nachdem der Motorenhersteller in finanzielle Schwierigkeiten geraten war.
Der Rahmen sollte aus leichtem, aber trotzdem stabilen und verwindungsteifen Material bestehen. Dabei fiel seine Wahl auf dem Southamton´er Rennradhersteller ROTRAX, der gerade einen Boom erlebte, da sich im Wirtschaftsaufschwung viele junge Leute wieder hochwertige Rennräder leisten konnten. Zusammen mit Rotrax Werkstattleiter Mike Compton entwickelte Jackson 1952 einen Rahmen aus nahtlos gezogenen Rohren, die aus einer Stahl-Mangan-Molybdän Legierung bestanden, welche bis heute unter der Bezeichnung REYNOLDS 531 gehandelt werden. Die Rahmenteile wurden mit einem von Compton , in Zusammenarbeit mit dem Gasproduzenten British Oxygen, speziell entwickelten Schutzgas Hartlotverfahren zusammengefügt und weisen eine hohe Festigkeit auf. Laut Hersteller war die Zugfestigkeit der Lötverbindung dabei sogar höher als die des Rahmenrohrs selbst. Alle Rahmen wurden in der benachbarten Firma Blakes of Gosport verchromt, bevor sie zur weiteren Montage der Motoren und Anbauteile an Jackson übergeben wurden.
Auf dem links zu sehenden Verkaufprospekt von 1952 ist die Jackson JAP in ihrer ersten Ausführung mit 22 Zoll Hinterrad zu sehen, welches ab Juni 1955 auf 19 Zoll reduziert wurde. Rechts daneben ein Verkaufsprospekt von George Greenwood aus dem Jahr 1979, wobei hier ein JAP DOHC Motor verbaut ist, vom dem etwa 50 Exemplare verkauft wurden. Greenwood hatte ab 1967 die Firma von Alec Jackson übernommen und verkaufte noch sehr lange Rotrax Speedwaybikes. War der Öltank anfangs noch am hinteren Kotflügel befestigt, so wurde er später im oberen Rahmenrohr integriert. Auch das Heckteil selbst und dessen Befestigungspunkte am Hauptrahmen wurden mehrmals geändert, wobei das abgerundete Heckteil 1969 eingeführt wurde. Mit der Rotrax JAP wurden insgesamt 8 Weltmeistertitel eingefahren. Erster Weltmeister auf einer Jackson Rotrax wurde 1956 der Schwede Ove Fundin, was die Verkaufszahlen natürlich mächtig steigen ließ. Später fuhr auch Ivan Mauger einige seiner insgesamt 6 Einzeltitel auf Rotrax Jap ein.
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Verchromte Speedwayrahmen in Reih und Glied im ROTRAX Werk. Eine vollverchromte Jackson Rotrax Jap von 1952 |
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Links das Jackson Rotrax Emblem welches in den frühen Jahren am Gabelrohr der Speedwaybikes angebracht war. Das obige Bild zeigt einige Änderungen an den Befestigungspunkten für das Heckteil welche bei den MK1 Modellen im Laufe der Zeit in der Serie einflossen. Die heute in verschiedenen Museen und bei Oldtimertreffen oft zu sehenden Rotrax Speedwaybikes sind in der Regel auf Hochglanz polierte, vollverchromte, Exemplare die den Stolz der jeweiligen Besitzer wiederspiegeln.
Die Rotrax-JAP Speedwaybikes wurden bis Ende der 1970er Jahre hergestellt und auch später noch von Greenwoods Sohn an Alf Hagon geliefert. Die Wechselvolle Geschichte der Firma Rotrax in Southamton ist auch nach dem Ende der Speedwayrahmenproduktion noch nicht zu Ende, denn auch heute noch werden dort hochwertige Rennrad Rahmen, Made in Britain, in Handarbeit gefertigt.