Daniel Rudge, ein Gastwirt aus Wolverhampton, fing 1869 mit der Konstruktion von Fahrrädern an und ließ sich kurz darauf ein Rad mit einstellbaren Kugellagern patentieren. Diese Radlager reduzierten die Reibung so gut, das bei Radrennen die von Rudge konstruierten Räder 20m hinter der Startlinie starten mußten. Im Frühsommer des Jahres 1880 starb Dan Rudge im Alter von nur 39 Jahren an Krebs. Seine Witwe Mary verkaufte die Firma an den Fahrradhersteller George Woodcock in Coventry, dem es aber hauptsächlich um das von Rudge patentierte Kugellager ging. Bis 1893 konstruierte Rudge nur Fahr,- und Hochräder bis sich Rudge mit der Whitworth- Cycle Company zusammenschloss. Der Firmenname war fortan Rudge-Withworth Coventry dessen Markenzeichen eine rote Hand vor einem Drahtspeichenrad war. Aber erst 1909 begann man sich mit der Konstruktion eines eigenen Motorrades zu befassen. Erstes Rudge- Modell war die “Multi”die 1912 auf den Markt kam und bereits eine Kupplung und ein Zweiganggetriebe besaß. Ab 1927 begann die Rudge ihren Siegeszug auf Strassenrennstrecken und Speedwaybahnen, waren sie doch wegen ihrer Vierventiltechnik den meisten anderen Rennmotoren überlegen. Stanley Glanfield entwarf die speziell für Dirt-Track hergestellte Bahnmaschine mit dem “Ulster-Motor” im Jahre 1928, die sehr erfolgreich war und unter den Namen Glanfield-Rudge verkauft wurde. Im Jahr zuvor hatte Glanfield die Zuverlässigkeit der Rudge-Maschinen unter Beweis gestellt, indem er mit einer 3,5 PS Einzylinder-Rudge an einer über 18 000 Meilen und über alle vier Kontinente führenden Weltumrundung teilgenommen hatte.
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