Sunbeam Dirt Track Racer

Die 1929 auf dem Markt gekommene SUNBEAMSunbeam-4  Dirt Track Racing Maschine basierte auf der erfolgreichen Sportausführung des Modell 90 welches in den beiden Vorjahren jeweils die Senior TT der Tourist Trophy gewonnen hatte. Allerdings wurde der ursprüngliche Twin-Port Zylinderkopf leicht modifiziert und wies nun nur noch einen Auslasskanal mit nach rechts geführten offenen Auspuffrohr auf. Auch wurden statt der  hängenden nun stehende Ventile mit Kipphebeln verbaut. Gegenüber der Strassenversion war bei den Sportmodellen TT und D.T.R das obere Rahmenrohr stark nach unten gezogen um dem Fahrer eine tiefere Sitzposition zu ermöglichen, da das driften mit den 28 Zoll Rädern nicht gerade einfach war. Während beim 1928er Modell noch die Original Sunbeam Vordergabel verbaut war, hatte die 1929 er Ausführung schon die damals beliebte Webb Gabel. Das Dirt Track Modell hatte als Getriebe nur ein einfaches Vorgelege und wurde mit verschiedenen Kettenrädern ausgeliefert , so das Übersetzungen von 8,4 bis zu 10,5 möglich waren. Anders als bei den damaligen Dirt Track Maschinen üblich, hatte die Sunbeam einen mit Öl gefüllten geschlossenen Primär- kettenkasten. Der Kettenantrieb des  Hinterrades erfolgte von der rechten Motorseite her. Ein am Sattelrohr befestigter Zusatztank versorgte die von der Einlaßnockenwelle angetriebene Zahnrad Ölpumpe mit Frischöl. Als einer der wenigen Bahnmotoren jener Zeit verfügte der Modell 90 Motor bereits über eine Umlaufschmierung. Die Leistung des 493 ccm Modell 90 Motors wurde mit 28 PS angegeben, dürfte aber bei den Dirt Track Modellen geringfügig höher gelegen haben. Eine Verstellbare Fußraste und eine am oberen Rahmenrohr angebrachte Kniestütze waren weitere Details des D.T.R. Modells. Nach 1929 wurden keine Sunbeam Dirt Track Bikes mehr hergestellt.

Sunbeam-5
Sunbeam-7

Sunbeam-1928

 1928 er Modell mit integrierten Tank und Sunbeam Vordergabel

Sunbeam-1929

    1929 er Modell mit Webb Gabel und hängend verbautem Tank


Erst im Alter von 74 Jahren erweiterte Sunbeam Eigner John Marston, im Jahre 1911 seine in Wolverhampton Sunbeam-Emblem-1gelegene Firma um eine Motorradabteilung. Bis dahin hatte man sich auf das Emaillieren von Metallen spezialisiert. Später stellte man auch Autos und Küchengeräte her. Konstrukteur des ersten Motorrads war John Greenwood, der sich auch als Rennfahrer betätigte und mit seinem Erstlingswerk, einer 347 ccm Zweizylindermaschine, gleich bei seinem ersten Renneinsatz bei der Auto Cycle Union den Sieg davontrug. Der Bekanntheitsgrad von Sunbeam ( zu deutsch: Sonnenstrahl) wuchs dank seiner Rennerfolge sehr schnell an und erreichte in den Jahren zwischen um 1920 und 1930 seinen Höhepunkt. Allerdings durfte Firmengründer Marston diesen riesigen Erfolg der Sunbeams nicht mehr miterleben, denn er starb 1918 im Alter von 82 Jahren. Seine Erben verkauften die Firma an die Noble Industries Ltd. die sich aber in die Firmenpolitik nicht einmischt. 1922 erscheint das 500er Longstroke Modell mit der Alec Bennett die Senior TT gewinnt. Ein Jahr später folgt der berühmte 350 ccm ohv Motor, der ab 1925 auch in der 500er Version erhältlich ist. Sunbeam gewinnt die Europameisterschaften 1927 und 1928 und weitere Große Preise. Wie bereits oben erwähnt, folgten als Höhepunkt die TT-Siege mit dem Sportmodell 90 in den Jahren 1928 und 1929. Auch die 350er wurde unter der Bezeichnung Modell 80 als Sportmodell gefertigt .


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Der Erfolgreiche Modell 90 Motor im Schnitt

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Deutscher Meister auf Sunbeam :
Erich Pätzold aus Köln

Durch die Großen Erfolge und dieSunbeam-Emblem-3 Zuverlässigkeit  der Sunbeam Motorräder aufmerksam gewor- den, stiegen auch immer mehr Rennfahrer aus dem Europäischen Ausland auf die englischen Aggregate um. Der Kölner Rennfahrer Erich Pätzold wurde in den Jahren 1924/25 und 1928 jeweils Deutscher Meister auf Sunbeam. Weitere erfolgreiche Sunbeam Piloten waren Rupert Karner (Österreich), Francesco Franconi (Schweiz) und der Italiener Archille Varzi, der später auch im Rennwagen siegreich war.
1936 schlossen sich AJS, Matchless und Sunbeam zur Associated Motor Cycles Ltd., kurz AMC genannt, zusam- men und brachten 1938 neue Modelle mit 248 ccm bis 598 ccm mit vollverkapselten ohv- Motoren heraus.
Nach dem Krieg wurde das Unternehmen von BSA übernommen, hat aber mit den von Erling Poppe entwickelten S7 Modellen keinen Erfolg und stellt daher 1958 die Produktion der Sunbeam Maschinen ein.

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