AMAL Vergaser

Die Firma AMAL entstand im Jahre 1927 durch einen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Vergaserhersteller Binks, Brown & Barlow und AMAC. Die Neue Firma mit Sitz in Birningham nannte sich AMALGAMATED Carburettors Ltd. und erreichte in England innerhalb kürzester Zeit einen Marktanteil von über 98%. Man belieferte praktisch alle britischen Motorradhersteller, angefangen mit BSA, Triumph, Norton, Rudge, Douglas, Velocette, Scott und so weiter. Natürlich waren auch alle britischen Speedwaybikes mit AMAL- Vergasern ausgestattet. In der Folgezeit wechselte die Firma häufiger den Besitzer, so wurde AMAL in den sechziger Jahren Teil der IMI-Gruppe bevor sie 1993 an das Londoner Unternehmen  Grosvenor Works Ltd. verkauft wurde. Grosvenor war ein Unternehmen welches sich auf die Herstellung von Bauteilen für verschiedene Kraftstoffsysteme spezialisiert hatte. Grosvenor fing dann damit an die beliebtesten Typen der AMAL- Vergaserfamilie Neu aufzulegen, sogenannte Re-Vergaser. Aber bereits im Jahr 2003 wurde die AMAL- Vergasersparte wieder verkauft, diesmal an den heutigen Besitzer, der Firma BURLEN FUEL Systems Ltd BFS einer Gesellschaft unter deren Dach sich auch die früheren Vergaserhersteller SU, Zenith, SOLEX und Weber befinden. Man erweiterte die Produktpalette, so daß heute auch Brems,- und Kupplungshebel, Benzinpumpen u.s.w. verkauft werden. Daneben produziert man, hauptsächlich für die Oldtimerszene, Ersatzteile für alle jemals von AMAL gebauten Vergaser. Durch eine bis heute fortlaufende Numerierung der AMAL-Vergaser, läßt sich der Typ und das Baujahr jedes einzelnen Bauteils genau bestimmen. Auch sind alle Vergaser in Left-hand oder Right-hand Ausführung erhältlich, wobei hier  die Zugänglichkeit der Einstellschrauben, entweder von der rechten oder der linken Seite, gemeint ist.
In Deutschland fertigte die 1883 gegründete Fischer AG Apperatebau  in Frankfurt Oberrad, AMAL Vergaser in Lizenz für DKW, BMW , Zündapp und eine ganze Reihe weiterer Hersteller. Diese tragen auf der Schwimmerkammer die Aufschrift Amal Fischer. Auch in Polen gab es AMAL Vergaser in Lizenzbau unter der Bezeichnung PEGAZ.
Da über die Jahre eine Vielzahl verschiedener Amal-Vergaser hergestellt wurden, sollen hier lediglich die auch im Bahnsport verwendeten Typen vorgestellt werden
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AMAL Track Racing Vergaser Typ 27

AMAL-Schnitt
AMAL-Typ27-2

AMAL Track Racing Vergaser Typ 27

Der Amal Track Racing Vergaser Typ 27 kam Anfang der dreißiger Jahre auf den Markt und konnte mit ein,- oder zwei externen Schwimmerkammern bestückt werden. Die Kammern waren auf einer schwenkbaren Rohrverbindung aufgesetzt die mit einer Hohlschraube direkt unter der Hauptdüse befestigt war. So hatte man ein geschlossenes System und ein gleichbleibendes Kraftstoffniveau in den Kammern. Der Typ 27 war für Motoren ab 350 ccm aufwärts und  speziell für Alkohol Betrieb ausgelegt, er besaß keine Düsennadel. Er verfügte über eine separate Starteinrichtung wobei der von der Hauptdüse kommende Kraftstoff durch eine seitliche Öffnung zusätzlich mit Luft angereichert wurde bevor er in die eigentliche Mischkammer gelangte. Erstmals gab es auch einen Luftfilter aus einem feinmaschigen Drahtgeflecht.

Amal-Carburetter

AMAL Monobloc

AMAL-Monobloc

AMAL Monobloc

Der AMAL Monobloc Vergaser kam 1954 auf den Markt und war wie alle AMAL Vergaser in drei verschiedenen Standardgrößen mit den Typenbezeichnungen 375, 376, und 389, erhältlich. Er hatte erstmals eine seitlich angegos sene Schwimmerkammer. Hier- durch wollte man die störenden Kraftstoffschwankungen in den externen Schwimmerkammern beseitigen. Der Vergaser war mit oder ohne Luftventil erhältlich. Das Luftventil ließ sich über einen Seilzug vom Lenker aus oder  durch einen kleinen Hebel direkt am Vergaser selbst, bedienen.

Der AMAL Monobloc Vergaser war lange Zeit der Standard Vergaser für Motorräder in ganz Europa und ist auch heute noch als Nachbau erhältlich.

AMAL Pre-Monobloc

AMAL-Pre-Monobloc

Der AMAL Pre Monobloc Vergaser bestand erstmals aus Zink-Druckguß umd ersetzte die Anfang der dreißiger Jahre üblichen Bronzevergaser der Typenreihe 6.

AMAL TT

AMAL-TT

Der TT Hochleistungsvergaser war eine Weiterentwicklung des Track Racing Vergasers Typ 27 und entstand in den 40er Jahren. Hier auch zu sehen, der Luftschlitz für die Startvorrichtung.


AMAL MK1

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AMAL-MK1 AMAL-MK1-2

Der AMAL Mk1 Concentric Vergaser kam 1967 als Nachfolger des Monobloc  auf den Markt und war zunächst in zwei Ausführungsgrößen erhältlich. Einmal die 600er Serie mit 22, 24, 26 und 27 mm Bohrung und die 900er Serie mit Bohrungsgrößen von 28, 30, 32 mm. In den siebziger Jahren kam dann noch die Serie A1000 hinzu, die in den größen 34, 36, 38 mm erhältlich war. Der MK1 hatte gegenüber dem Monobloc eine um die Hauptdüse modifizierte Schwim- merkammer, die den Anstieg des Kraftstoffniveaus bei Kurvenfahrt verhinderte.


AMAL MK2

AMAL-MK2-Smoothbore AMAL-MK2-2

AMAL MK2 Smoothbore

Der AMAL MK2 kam 1974 als Nachfolger des MK1  auf den Markt und besteht aus Aluminium statt der bis dahin verwendeten Zink-Druckguss Legierung. Wie bei allen AMAL Vergasern gibt es auch hier drei verschiedene Ausführungen mit den Bezeich- nungen 2000, 2600  und 2900 mit Bohrungsgrößen jeweils von 22 bis 40 mm. Speziell für den Rennsport ist dieser Vergaser auch als sogenannte Track Racing Smoothbore-Ausführung erhältlich. Durch das geschlossene Venturirohr werden hier sehr hohe Strömungswerte erreicht die eine optimale Leistungsausbeute garantieren. Der Smoothbore war für Alkoholbetrieb und nur in den größen 34 , 36, und 38 mm für Zwei,- und Viertaktmotoren erhältlich und besaß einen verchromten Gasschieber, der die AMAL-HSMgefürchteten Gasklemmer verhindern sollte. Auf dem linken Bild ein MK2 mit Schwimmerkammer Umbau winkel für Laydown Motoren von HSM.

Amalemblem

AMAL GP

AMAL-GP-schnitt
AMAL-GP-Schnitt-II AMAL-GP-2
AMAL-GP

Der in den 50er Jahren auf den Markt gekommene AMAL-GP Vergaser war eine Weiterentwicklung des TT und speziell für Rennmotoren konzipiert. Die Anreicherung des Kraftstoffs mit der Ansaugluft erfolgte hier außerhalb des Drosselklappenbereichs, so das die Gemischemulsion ungehindert in die Zylinder strömen konnte. Wie in der Zeichnung zu erkennen, befand sich die Düsennadel hier außerhalb des Ansaugtrakts. Durch den besonders langen Ansaugtrichter wurde eine hohe Einströmgeschwindigkeit des Gemischs in den Zylinder erreicht, wodurch der Füllingsgrad erheblich gesteigert wurde.

 Die Schwimmerkammer konnte hier je nach den vorhandenen Platzverhältnissen mittels Adapter direkt unter die Hauptdüse geschraubt werden (Bild links) oder mittels Verbindungssschlauch neben dem Vergaser angebracht werden (Bild rechts)

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JAWA-Vergaser ohne Schwimmerkammer


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